Pressemitteilung der MUS-E- KünstlerInnen:
Mit Bestürzung haben wir, die für MUS-E arbeitenden Künstler am gestrigen Tage vom eingeleiteten Insolvenzverfahren der Yehudi-Menuhin-Stiftung Deutschland erfahren.
Für uns Künstler kam diese Nachricht völlig überraschend.
Obwohl seit ca. 1 Jahr die Honorarzahlungen an uns Künstler unregelmäßig gezahlt wurden, gingen wir doch davon aus, dass die Stiftung durch öffentliche Mittel gesichert ist
und damit unsere Honorare für geleistete und abgerechnete Stunden gewährleistet sind.
Von Seiten der Stiftung erfolgte keinerlei Information über den tatsächlichen desolaten Zustand. Auch Nachfragen, ob der ausstehenden Honorare unsererseits schon im Frühjahr letzten Jahres, wurden von Seiten der Geschäftsführung nicht beantwortet. Stattdessen wurde auf ein Treffen im Herbst 2010 vertröstet, das jedoch nie stattfand.
Am 20.01.2011 bekamen wir per Mail durch die Stiftung mitgeteilt, dass die Mus-E-Stunden bis zur Klärung der finanziellen Angelegenheiten ausgesetzt werden.
4 Tage später wurden wir über das eingeleitete Insolvenzverfahren benachrichtigt.
Seit 1999 ist das MUSE-E Projekt der YMSD fest an Schulen in NRW etabliert.
Mittlerweile betreuen bundesweit an die 300 Künstler an die 20.000 Kinder. Der Grund für diese weiteVerbreitung liegt darin, dass nicht nur der Arbeitsalltag, sondern auch Studien verschiedenster Auftraggeber ( auch seitens der Regierung!) belegen, dass an MUSE-Schulen die Gewaltbereitschaft gesenkt wird, während die Toleranz und das Miteinander erhöht bzw. erleichtert werden. Dass auch Lernen in einer solchen Atmosphäre leichter fällt, ist ein wohl jedermann nahe liegender Schluss.
Die Kinder freuen sich jede Woche auf ihre „Musen“; DIE NUN LEIDER NICHT MEHR KOMMEN !
Neben unserer Arbeit, die wir seit vielen Jahren leisten, und die nicht nur wir als sehr wertvoll erachten, trifft uns, die Künstler, diese Insolvenz auch existenziell.
Da wir von keiner Seite Information erhalten, wissen wir nicht, wie es weitergehen soll oder überhaupt kann; tatsächlich sehen wir uns – als freischaffende Künstler –derzeit in unserer Existenz bedroht, zum einen für nicht gezahlte Honorare für geleistete Arbeit – obwohl die genehmigten staatlichen Fördermittel in Höhe von mehr als 1. Millionen Euro genehmigt sind und bereit stehen! - , zum anderen durch den Wegfall der ca. 300 Arbeitsplätze für uns Künstler.
Wir hoffen dass sich Politik, Verwaltung und Stiftung auf eine konstruktive Lösung einigen können und dass das Projekt Muse schnellstmöglich für alle Beteiligten weitergeht.
Katia Huberty
Monika Zudnochowski-Hensen
Angela Khuon-Siefert
Audrey Werle
Barbara Koxholt
Inge Bülte
Marc Oliver Höh
Anne Bazanella
Tatiana von Stülpnagel
Anja Skowronek
Sigrid Noveski
Sigrid Nickel- Brunner
Petra Jebavy
Heiner Szamida
Eva Henning
Rainer Besel
Pisco Mane
Sabine Leichner-Heuer
Ingo Stanelle